Mittwoch, 25. September 2013, 18:30–20:00 Medienabend mit Martin Kölling, Gebhard Hielscher und Lars Nicolaysen: „Japan nach den Oberhauswahlen: Wie geht es weiter?“

Der Ausgang der Wahlen vom 21. Juli hat die politischen Verhältnisse im Lande stabilisiert, wirft aber gleichwohl viele Fragen auf:
Die Koalitionsregierung von Ministerpräsident Shinzō Abe aus den von ihm geführten Liberaldemokraten (LDP) und der buddhistischen Komeitō verfügt seither auch im Oberhaus über eine große eigene Mehrheit. Die Regierung kann nun drei Jahre lang ihr eigenes Gesetzgebungsprogramm ohne Behinderung durch die in viele kleine Parteien zersplitterte Opposition umsetzen. Aber die für eine von Abe angestrebte Verfassungsänderung erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit ist im Oberhaus nicht zustandegekommen. Sie ist auch nicht durch eine einfache Auswechslung des Koalitionspartners – etwa durch Einbeziehung der Restaurationspartei an Stelle der Komeitō – zu erzielen, weil diese rechtspopulistische Partei viel schlechter abgeschnitten hat als vielfach erwartet worden war.

Was diese neue Lage für Japans künftige Innenpolitik und für seine Beziehungen zum Ausland bedeutet, darüber werden drei deutsche Journalisten beim kommenden Medienabend diskutieren:
Martin Kölling, seit 1. Januar 2012 Ostasien-Korrespondent des Handelsblatts und vorher ab Sommer 2000 Japan-Korrespondent der Financial Times Deutschland. Der gebürtige Bremer hat Sinologie, Politik, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte studiert. Neben wirtschaftlichen Themen hat er sich auf Techniktrends aus Ostasien spezialisiert. Gebhard Hielscher, freier Journalist (von der Ausbildung her Volljurist), lebt seit 1967 in Tokyo und war 1970-2000 Fernost-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung. Moderator ist Lars Nicolaysen, Medienbeauftragter der OAG und seit 14 Jahren Leiter des Japan-Büros der Deutschen Presse-Agentur dpa; er hat Japanisch studiert und schon ab 1994 mehrere Jahre für eine Wirtschaftsagentur aus Tokyo berichtet.