Mittwoch, 25. September 2024, 18:30–20:00 Prof. Dr. Kai Vogelsang: „Peking: zwischen Tradition und Moderne“

Am Stadtbild Pekings ließe sich die Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert in nuce darstellen.
Der Vortrag widmet sich dem Peking der frühen Republikzeit: einer Stadt zwischen den Zeiten, in der die jahrhundertealten Strukturen der Kaiserzeit – die Stadtmauern, Tore, Paläste und Tempel – noch deutlich erkennbar sind, aber zugleich von den Boten der Moderne – den Autos, Straßenbahnen, Banken und Telegrafenmasten überlagert werden.

Anhand zahlreicher Bilder wird erläutert, wie der Übergang von einer traditionellen zu einer modernen Gesellschaft sich in den städtischen Strukturen Pekings auswirkte. Der Blick auf Straßen, Märkte, private Wohnanlagen und öffentliche Räume zeigt, dass die Moderne viel mehr bedeutete als Industrie und Elektrifizierung: sie bedeutete einen Strukturwandel der Gesellschaft, der im städtischen Raum seine Entsprechung fand.

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Kai Vogelsang studierte Sinologie in Hamburg und Taipei. Wurde 1997 in Hamburg promoviert, habilitierte 2004 in München und war von 2006-8 als visiting scholar an der Universität Kyoto. Er ist seit 2008 Professor für Sinologie am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg. Publikationen (u.a.): Geschichte Chinas (Stuttgart 2012), China und Japan. Zwei Reiche unter einem Himmel. Eine Geschichte der sino-japanischen Kulturbeziehungen (Stuttgart 2020), Introduction to Classical Chinese (Oxford 2021).