Martin Ostwald
Martin Ostwald wurde 1870 geboren. Im Jahr 1903 wurde er als Missionar der Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missions-Gesellschaft nach Japan delegiert und arbeitete in Tokyo Koishikawa. Seine Gottesdienste hielt er in der Deutschen Kirche Tokyo ab. Die im April 1902 gegründete Deutsche Japan-Post sollte „die deutsche Position“ vertreten. Der Redakteur Dr. Karl Mischke vertrat jedoch nationalistische Gedanken. 1907 wurde Mischke auf Drängen des Auswärtigen Amtes zwangsweise abgelöst. Nachfolger wurde Martin Ostwald. Missionar Ostwald war im Laufe der Zeit immer mehr über den Missionsalltag frustriet und er äußerte auch sein Missfallen. Im Jahr 1908 kündigte ihm die Missionsleitung, nachdem er erklärt hatte, dass die praktische Missionsarbeit in Japan erfolglos bleibt und er sich deshalb lieber auf eine akademische und literarische Arbeit konzentrieren möchte. Nach der Kündigung der Missionsarbeit blieb er weiter in Japan. Er konnte nun seiner Berufung nachgehen und wurde später Chefredakteur und Herausgeber der Deutschen Japan-Post, Yokohama. Erst mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde die Zeitung eingestellt. Im Jahr 1912 ist er auch als Chefredakteur und Herausgeber der Zeitung „Japan Daily Herald“ gelistet. Er war ab 1903 (bis 1914) ein aktives Mitglied der OAG; anläßlich einer Veranstaltung am 30.01.1907 hielt er einen Vortrag über „Frauengestalten der Mythologie und ältesten Geschichte Japan“.
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