Leopold Benjamin Carl Müller
Dr. Leopold Benjamin Carl Müller (1824–1893) studierte in Bonn von 1842-1844 Medizin, dann Chirurgie an der Universität in Berlin bis 1847. Er wurde Arzt an der Charité in Berlin, im Deutsch-Französischen Krieg war er Leiter eines Feldlazaretts und wurde zum Oberstabsarzt befördert. Kurz darauf wurde er als Dozent an die Militär-Medizinische Akademie in Berlin berufen. Ab 1869 orientierte sich die Meiji-Regierung bei der Einführung eines systematischen medizinischen Unterrichts auf deutsche Erfahrungen. Auf Grund dieser Entscheidung forderte der Gesandte Max von Brandt in Tokyo zwei Militärärzte zur Unterstützung an, und Leopold Mueller sowie Marine-Oberstabsarzt Theodor Hoffmann wurden für diese Tätigkeit ausgewählt. Mit einer Ernennungsurkunde von Kaiser Wilhelm I. kam Mueller im Juli 1871 in Tokyo mit seiner französischen Frau an. Gleichzeitig mit ihm traf Theodor Hoffmann ein. Beide erwarben sich hohe Verdienste um die Medizinausbildung, die von Grund auf reorganisiert und auf eine wissenschaftliche Basis nach westlichem Standard gestellt wurde. Sein Vertrag mit der japanischen Regierung als Dozent an der medizinischen Schule Tōkō, eine Institution, die später Teil der Universität von Tokyo wurde, lief von 1871 bis 1874, der dann um 18 Monate verlängert wurde. Er unterrichtete vor allem Chirurgie, Gynäkologie und Augenheilkunde. In der Verlängerung wurde er unmittelbar Arzt am Kaiserlichen Hof und Dozent an der Imperial Academy of Medicine and Surgery in Tokyo. 1875 verließen Mueller und Hoffmann Japan und trafen am 1876 in Berlin ein. Leopold Müller war 1875 Vorsitzender der OAG Tokyo.
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