Carl von Weegmann

Oskar Carl Weegmann, ab 1907 von Weegmann (1879–1960) war ein deutscher Germanist, Kunsthistoriker und Japanologe. Er studierte Naturwissenschaften und Kunstgeschichte zunächst an der Universität Heidelberg, später an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab und schloss dort 1909 sein Studium ab. Er wurde in München zum Dr. phil. promoviert. Als Mitarbeiter des Völkerkundemuseums München kam er 1914 als Volontärassistent nach Japan. Als Leutnant der Reserve nahm Weegmann ab August 1914 an der Belagerung von Tsingtau teil. Nach der Eroberung von Tsingtau durch japanische Streitkräfte kam er im November 1914 in japanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung im Dezember 1919 blieb er, auf Einladung der japanischen Regierung, im Land, betrieb dort kunsthistorische japanologische Forschungen und unterrichtete an verschiedenen Hochschulen als Dozent für deutsche Sprache und Literatur. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete er an der medizinischen Fakultät der Nihon Hochschule, der Seikei-Universität und anderen. Daneben war er von 1926 bis zu seinem Tod (1960) Vorstandsmitglied (ab 1926), erster wissenschaftlicher Mitarbeiter (ab März 1927) sowie Schriftführer und Bibliothekar (vor 1939) der OAG Tokyo und prägte als Redakteur und Autor die Mitteilungsbände der OAG. Nach sechsjähriger Zwangspause (1939–1945) wegen des Zweiten Weltkrieges konstituierte sich die OAG 1951 auf einer außerordentlichen Hauptversammlung neu. Die gut 50 im Land verbliebenen und an der Neugründungsversammlung teilnehmenden Mitglieder wählten Weegmann zum neuen Vorsitzenden. Er war das einzige in Japan verbliebene Mitglied des Vorkriegsvorstandes.