Arthur Richard Weber

Arthur Richard Weber (1854–1912/13) schloss nach einer kaufmännischen Ausbildung in Hamburg und Zusatzausbildungen in London und Amsterdam einen dreijährigen Arbeitsvertrag mit der Firma L. Kniffler & Co. in Nagasaki ab. Die Firma Kniffler gehörte zu den deutschen Pionierfirmen in Japan und hatte im Jahr 1859 wohl die erste deutsche Niederlassung auf der künstlichen Insel Deshima im Hafen von Nagasaki gegründet. Im Herbst 1862 verließ Weber an Bord des Schiffes „Kreuzfahrer“ €pa und kam nach fünfmonatiger Seereise im März 1863 in Nagasaki an. Er arbeitete einige Jahre für die Firma Kniffler in Nagasaki, Yokohama, wieder in Nagasaki und für kurze Zeit auch in Kobe. Im Jahr 1868 verließ er Kobe, um nach einer abenteuerlichen Reise in der Hafenstadt Niigata an der Japan-See eine Handelsniederlassung zu errichten. Dort blieb er bis 1876, um dann nach Deutschland und nach Hamburg zurückzukehren; dort starb er am 13. März 1920.
Nach seiner Rückkehr nach Hamburg hat Weber 1886 ein Buch mit dem Titel Kontorrock und Konsulatsmütze geschrieben, das allgemein als ein Schlüsselroman über das frühe Wirken deutscher Kaufleute in der Zeit des Übergangs von der Herrschaft der Shogune auf den Kaiser bezeichnet wird. Weber schrieb das Buch unter dem Namen Arw. Solano, er nannte sich selbst Flügge, und auch für alle Kaufleute und sonstige Zeitgenossen verwendete er Pseudonyme. Das in Deutschland schnell vergriffene Buch wurde im Jahr 1939 von der OAG (Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens) in Tokyo neu aufgelegt. Der damalige Vorsitzende Kurt Meissner fügte einen Namensschlüssel hinzu, der den von Weber beschriebenen Personen ihre wahren Namen zuordnete und so die ersten deutschen Kaufleute in Japan „lebendig“ werden ließ.