Alexander von Siebold

Baron Alexander von Siebold (1846–1911) war der älteste Sohn von Philipp Franz von Siebold und langjähriges Mitglied der OAG Tokyo. Als sein Vater 1859 die Erlaubnis für einen zweiten Japanbesuch erhielt, nahm er Alexander mit. Nach der Ankunft lernte er Japanisch und er wurde zum außerplanmäßigen Dolmetscher der japanischen Sprache ernannt und im britischen Konsulat in Tokyo eingesetzt. Er wurde provisorisch 1862 bestätigt und am 1863 nach Vollendung des 16. Lebensjahres und Ablegung einer Prüfung in der britischen Gesandtschaft Tokyo als Dolmetscher und Übersetzer angestellt. 1869 leistete er einer österreichisch-ungarischen Handelsmission bei den Verhandlungen mit den japanischen Behörden so erfolgreiche Dienste, dass er dafür 1870 vom österreichischen Kaiser in den erblichen Freiherrenstand erhoben wurde. Er beendete 1870 den Dienst und nahm das Angebot der japanischen Regierung 1870 an. Während dieser Tätigkeit bekleidete er die unterschiedlichsten Funktionen, z. B. als Sekretär und Dolmetscher japanischer Delegationen nach €pa und bei der Weltausstellung in Wien 1873. Noch 1873 reiste er nach Rom, um Japans erste diplomatische Vertretung in Italien zu eröffnen, Alexander blieb bis Anfang 1874 als Geschäftsträger. 1874 kehrte er nach Japan zurück, im Januar 1875 wechselte er zum Finanzministerium zur Mitwirkung bei der Reorganisation und unterbreitete u. a. Vorschläge für das Steuersystem und landwirtschaftliche Kreditwesen. Im März 1877 reiste er nach €pa mit dem Auftrag, in Deutschland, Österreich und Frankreich Informationen über deren Finanzverwaltung zu sammeln. 1878 begleitete er den Vize-Finanzminister Matsukata Masayoshi zur Weltausstellung in Paris und weiterer europäischer Länder. Im Januar 1879 wurde Alexander der japanischen Gesandtschaft in Berlin als Honorardelegationssekretär für Aoki Shūzō zugeteilt.
Ende 1881 wurde er nach Tokyo gerufen, um bei der Ersten Internationalen Konferenz zur Revision der „ungleichen“ Handelsverträge als Mitglied des Protokolls und als Privatsekretär des Außenministers Inoue Kaoru beizustehen.
Am 08.10.1882 kehrte er auf seinen Posten in Berlin zurück. Ab September 1884 war Alexander in der japanischen Gesandtschaft in Rom, wo er bis April 1885 blieb. Dann wirkte er als Sekretär und Protokollführer bei der zweiten Konferenz für die Revision der „ungleichen Verträge“, die mit Unterbrechungen bis Ende Juli 1887 dauerte. 1887 kehrte er endgültig nach €pa zurück. Er war dem Minister für Auswärtige Angelegenheiten in Tokyo unterstellt. Im Auftrag der japanischen Regierung nahm er an diversen Vertragsverhandlungen teil.