Gustav Ritter von Kreitner

Gustav Ritter von Kreitner (1847-1893) bestand 1872 die Offiziersprüfung und wurde als Leutnant zum Dienst ins militärisch-geographische Institut in Wien berufen, wo er fünf Jahre als Topograph arbeitete und im Lauf der Zeit zum Hauptmann befördert wurde.
Als Graf Bela von Szechenyi 1877 in Triest zu einer Forschungsexpedition in den Fernen Osten aufbrach, wurde Kreitner als Geograph engagiert. Die Reise dauerte zweieinhalb Jahre und endete in Rangoon. Auf dieser Reise hatte Kreitner Gelegenheit, die geographischen, ethnographischen und volkswirtschaftlichen Verhältnisse in Indien, Japan, China, Tibet und Burma kennen zu lernen. Die Ausbeute an topographischen Aufzeichnungen und neuen Erkenntnissen in völkerkundlicher Hinsicht war enorm. Seine Beobachtungen wurden in einem eigenen Buch „Im Fernen Osten“ 1881 veröffentlicht. Die auf seiner Reise gemachten Erfahrungen und seine sprachliche Befähigung veranlassten das österreichische Außenministerium im Jahre 1883, Kreitner provisorisch dem Generalkonsulat in Shanghai zuzuteilen.
Nachdem er dort die Geschäfte ein volles Jahr selbständig geführt hatte und somit seine Befähigung für den konsularischen Dienst bewiesen hatte, wurde er im Jahre 1884 definitiv zum Konsul des Österreichisch-Ungarischen Konsulats in Yokohama ernannt, Amtsantritt am 1885 in Yokohama. Ab 1886 war er zusätzlich Amtierender Konsul für Spanien.
Erst im Jahre 1892 wurde er zum Generalkonsul für Österreich-Ungarn ernannt. Er wurde in Yokohama auf dem Ausländerfriedhof beigesetzt.