Friedrich Solger

Prof. Dr. Friedrich Solger (1877-1965) war ein deutscher Geologe, Heimatkundler und Pädagoge sowie Mitglied der OAG Tokyo. Solger wurde zunächst als Assistent am Geologischen Institut der Berliner Universität tätig. 1901 wurde er als Geologe an diesem Institut bei Ferdinand von Richthofen zum Dr. phil. promoviert. Von 1904 bis 1910 war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Märkischen Provinzialmuseum tätig. Nach der Habilitation in Geologie und Paläogeologie 1907 wurde er in Berlin zum Privatdozenten ernannt. Ab 1910 hielt er sich in China auf und arbeitete bis 1913 als Professor der Geologie an der Universität Peking. 1914 wurde er Leiter der geologischen Landesaufnahme im chinesischen Ministerium für Handel und Industrie Peking. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nahm er als Zugführer im III. Seebataillon an der Verteidigung von Tsingtau teil und geriet in japanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde im Dezember 1919 freigelassen und kehrte nach Deutschland zurück. Solger wurde 1921 zum nichtbeamteten a.o. Professor für Geologie an der Universität Berlin ernannt. Von 1925 bis 1933 war er Mitglied des „Bundes völkischer Lehrer Deutschlands“ und wechselte von dort 1933 zum NS-Lehrerbund. Von 1927 bis 1933 war er außerdem Vorstandsmitglied des Verbandes der Deutschen Hochschulen. Ab 1936 saß Solger der Brandenburgia vor. In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte er der Deutschen Glaubensbewegung an. Über Solgers Entnazifizierung ist nichts bekannt. Er erhielt 1945 einen Lehrauftrag an der in Ost-Berlin gelegenen Humboldt-Universität zur „Geologie Norddeutschlands und Heimatkunde von Brandenburg“ und publizierte weiterhin. Er wurde 1953 emeritiert.