Montag, 29. Januar 2018, 10:00 - Sonntag, 4. Februar 2018, 17:00 Ivan Toscanelli: tsukijiPRIDE

Am Anfang war es nur ein zielloses Schlendern durch die faszinierende Welt des Tsukiji-Marktes. Schnell kam Toscanelli aber ins Gespräch mit den Arbeitern, Angestellten und Fischhändlern, und bei manchem Becher Bier oder Reiswein erfuhr er mehr über ihr Leben und ihre Arbeit. Als er ihnen wenig später als Dank für die Offenheit, mit der sie ihn aufgenommen hatten, Abzüge seiner Fotos schenkte, öffnete ihm dies weitere Türen. Schließlich entstand daraus das Projekt, 120 Personen in einzeln vor einem weißen Hintergrund zu fotografieren und sie so ganz für sich sprechen zu lassen.

Ivan Toscanelli: tsukijiPRIDE
Ivan Toscanelli: tsukijiPRIDE

„Die Gesichter der Arbeiter auf dem Tsukiji-Markt sind anders als die ‚normaler Japaner‘ … Man spürt förmlich, wie sehr sich diese Menschen mit ihrer Umgebung identifizieren, wie sehr sie ihre Arbeit lieben, auch wenn die Bedingungen extrem und anstrengend sind.“

Werden sich die Gesichter der Menschen wandeln, wenn der Markt erst in moderne Räumlichkeiten umgezogen ist und wenn ja, wie?

Ivan Toscanelli stammt aus Köln und ist als Fotograf und Film-Kameramann in Europa, den USA und in Japan tätig. Seit 2001 hat er seinen Hauptwohnsitz in Tokyo. Toscanelli hat sich auf die Themenfelder Mode, Kosmetik und Werbefotografie spezialisiert, ist aber auch für seine ausdrucksstarken Portraitaufnahmen bekannt.

Die OAG und der Künstler danken dem Museum der Tama Art-Universität für den Druck der Werke und NRW Japan K.K. für die freundliche Unterstützung dieses Projekts.

„Fragt man Ivan Toscanelli nach der Aufgabe von Kunst, so erhält man die Antwort: „Kunst muss Kommunikation auslösen.“ Und Toscanellis Kunst löst Kommunikation aus: Kommunikation unter den am Entstehen seiner Kunst Beteiligten, Kommunikation zwischen dem Künstler und seinem Publikum, Kommunikation auch – und das ist vielleicht das Entscheidende – in sehr nachhaltiger und intensiver Form bei den Betrachtern seiner Werke untereinander. Da entsteht Redebedarf. Und nichts scheint mir wichtiger zu sein in dieser vielfach von überzogenem Individualismus und Isolation geprägten Zeit, als dass die Menschen miteinander reden. Ivan Toscanelli leistet dazu seinen Beitrag.“
Gerd J. Pohl (Puppen- und Schauspieler)

Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, den 31. Januar 2018 um 20.00 Uhr (im Anschluss an den Vortrag) bei einem Umtrunk statt.