Roozbeh Nafisi

Roozbeh Nafisi (geb. 1979) führt sein musikalisches Schaffen auf Einflüsse in seiner Kindheit zurück. Die zwei stärksten Erinnerungen seiner Grundschulzeit sind Erlebnisse während des Iran-Irak-Krieges, als seine Heimatstadt Teheran durch irakische Bomber angegriffen wurde, sowie das Erleben der Frühzeit der Islamischen Republik Iran. Während dieser post-revolutionären Phase war sehr wenig intellektuelle und künstlerische Freiheit gegeben, unter anderem durch das Verbot des Musizierens. Dennoch konnte Roozbeh Nafisi, dank der Anstrengungen seiner Mutter mit dem Erlernen eines Instrumentes, in diesem Fall des Santur, beginnen. Später, als die Familie in die USA umsiedelte, verfolgte er seine musikalische Karriere weiter mit dem Studium der Komposition und Musiktheorie an verschiedenen Universitäten, unter anderem auch an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen, Baden Württemberg. Einen Schwerpunkt bildeten für ihn die Musiktraditionen verschiedener Länder, die die Instrumentenfamilie der Hackbretter gemeinsam haben, wie z.B. das amerikanische Hackbrett der Apalachen, das indische Santoor, die japanische Koto, sowie natürtlich die deutschen und österreichischen Hackbretter, wobei das Santur als Angelpunkt dient. Durch weite Reisen und Studien in Amerika, Deutschland und Asien bildete sich in ihm die Überzeugung heraus, dass die Gemeinsamkeiten der Menschen umso größer sind, je intensiver man sich mit ihnen auseinandersetzt.