Friedrich Wilhelm Hack

Dr. Friedrich Wilhelm Hack (auch Fritz, 1887-1949) war Geschäftsführer der Berliner Deutsch-Japanischen Gesellschaft. 1935 nahm er als deren Vertreter am NSDAP-Parteitag in Nürnberg teil. Hack übernahm – gemeinsam mit dem Sekretär des japanischen Marineattachés, Sakai Naoe – das Amt des Geschäftsführers der DJG. Durch diese Tätigkeit sowie durch seine Waffengeschäfte war Hack Mitte der 1930er Jahre in deutschjapanischen Kreisen sehr bekannt. Etwa seit 1934/35 arbeitete Hack als freier Mitarbeiter für von Ribbentrop. Außerdem unterhielt er enge Kontakte zum Chef der Spionage-Abwehr, Admiral Wilhelm Canaris. Als Informant und Verhandlungsführer war Hack 1935/36 maßgeblich an den Vorgesprächen zum Antikomintern-Pakt beteiligt. Zunächst war er im Januar 1935 nach London gereist, um Admiral Yamamoto Isoroku zu treffen, der sich wegen der Flottenkonferenz einige Monate dort aufhielt. Hack sollte sondieren, ob Japan Interesse an einem Bündnis gegen die UdSSR habe. Im März 1935 kam es daraufhin in Deutschland zu einem kurzen Gespräch zwischen Yamamoto und Admiral Raeder sowie von Ribbentrop.
Nur zwei Tage, nachdem die „Nürnberger Gesetze“ am 15.9.1935 verkündet worden waren, begannen die Verhandlungen zwischen Hack und Oshima Hiroshi.
Hack Anfang 1936 im Auftrag von Ribbentrops nach Japan reiste, um dort weitere Sondierungsgespräche zu führen. Allerdings ging er innerhalb der deutschen Kolonie in Japan mit den geheimen Informationen zu sorglos um, was ihm in Botschafts- und NSDAP Kreisen einige Gegner bescherte. Etwa ein Jahr nach seiner Rückkehr nach Deutschland, wurde Hack zunächst inhaftiert und dann politisch kaltgestellt. 1937 „flüchtete“ Hack zunächst nach Japan. Nachdem er sich in Tokyo nicht etablieren konnte, ging er von dort nach Frankreich und schließlich in die Schweiz, wo er kurz vor Kriegsende als Vermittler zwischen Japan und den USA auftrat.