Mittwoch, 28. Januar 2009, 18:30–20:00 Kristina Faber: „BIG in Japan? Marktchancen der deutschen Unterhaltungsmusik in Japan“

Bereits 1984 sang die deutsche Synthypop-Gruppe Alphaville : „things are easy when you are big in Japan“. Doch wie kann dies deutschen Bands im weltweit zweitgrößtem Musikmarkt wirklich gelingen? Sind Bands wie Rammstein, Kraftwerk und Nena Ausnahmeerscheinungen oder gibt es noch andere „populäre“ deutsche Combos in Japan?

Der Vortrag beschäftigt sich zunächst mit dem japanischen Musikmarkt, der Strukturen aufweist, die kein anderer Musikmarkt in diesem Ausmaß besitzt:
einzigartige Einzelhandelsstruktur mit Rental Shops und großen Ketten
Preisbindungsgesetz für japanische Produktionen
ein Mobiles Internet und hohe Verkaufszahlen durch Klingeltöne
Domestic Repertoire und das „Idol“ System
Diese Strukturen erschweren einerseits den Eintritt deutscher Musik in den japanischen Markt, bieten aber auch gleichzeitig Ressourcen, die bisher wenig genutzt wurden. Kanada und England arbeiten eng zusammen mit Musikern und fördern diese im Ausland, speziell in Japan. Warum geschieht dies nicht auch für deutsche Bands?

Im nächsten Schritt werden die Entscheidungen bezüglich des Markteintritts und der Marktbearbeitungsstrategien deutscher Musiker, die den japanischen Markt für sich erobern möchten, näher betrachtet. Die Wahl des passenden Genres und des richtigen japanischen Partners sind hierfür genauso wichtig, wie das Wissen über den Stellenwert verschiedener Kommunikationskanäle und Institutionen in Japan. Anhand eines Beispiels aus der Praxis wird sich zeigen, dass auch deutsche Labels in Tokio erfolgreich ein eigenes Subsidary (Unter-Label) gründen können.

Durch Interviews mit Manager der Musikwirtschaft und Japanspezialisten wird ein Einblick in die komplexen Strukturen dieses Business gegeben.

„It is easy when you are big in Japan“, man muss nur wissen wie. Und dieses Wie wird sich im Verlauf des Vortrages zeigen.

Kristina Faber
Seit 2004 Studentin des Medienmanagement an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz mir Schwerpunkt Film- und Musikwissenschaften. Verschiedene Praktika bei Fernsehanstalten (Sat.1 Planetopia), Film-Marketingfirmen und beim elektronischen Medienzentrum Mainz. Seit Januar 2008 DAAD – Stipendiatin an der Nihon Daigaku, um ihre Forschung zum Diplom-Thema: „Big In Japan? Marktchancen der deutschen Unterhaltungsmusik in Japan“ durchzuführen.