Mittwoch, 10. März 2010, 18:30–20:00 Thorsten Pattberg: „Der Begriff des Weisen und der Weisheit in den Augen der europäischen Orientalisten“

Wer sind die Weisen, welche Fähigkeiten sind ihnen eigen, und wie unterscheidet sich ein orientalischer Weiser von einem abendländischen Philosophen? Welche Rollen spielen die Weisen im Buddhismus, im Konfuzianismus, im Taoismus und im Hinduismus? Gibt es Weise auch in Deutschland? Welche Rolle spielt heute Weisheit in einer Gesellschaft, wo das Wissen dominiert?
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Thorsten Pattberg wird in seinem Vortrag den Begriff ‚Weise‘ anhand der Unterschiede zwischen einem orientalischen Weisen und einem westlichen Philosophen zu definieren versuchen. Dabei wird er konkret einige Fallbeispiele aus dem Buddhismus und Konfuzianismus heranziehen, um das Einsickern dieser ganz anderen, besonderen Gedankenwelten in die europäische Mentalität mit Hilfe von Textbeispielen aus Kant, Goethe, Hegel, Schopenhauer, Humboldt, Müller, Einstein etc. zu veranschaulichen.
Am Ende des Vortrags soll die Frage stehen, welchen Platz eine postmoderne Version des Typus ‚Weiser‘ in der radikalen Leistungs- und Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts haben könnte.

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Thorsten Pattberg studierte in Edinburgh, Shanghai und Beijing Philosophie, Geschichte und asiatische Sprachen mit Schwerpunkten Sanskrit und Chinesisch. Zwischenzeitlich war er bei der Chinese Academy of Sciences und dem Max-Planck Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften angestellt, und zuletzt Gastforscher an der Tokyo Universität.