Donnerstag, 5. November 2015, 18:30–20:00 Dr. Volker Stanzel: „Dem Tennō die Hand schütteln …? Die Modernisierung des japanischen Kaisertums“

Das japanische Kaisertum ist vielleicht eines der größten Rätsel, das das moderne Japan dem Beobachter aufgibt.
Es ist kein Zufall, dass die OAG mit Ernst Lokowandt diesem Thema eine ganze Seminarreihe widmete.
Über ein Jahrtausend lang war es dem Normalbürger (oder gar dem Ausländer!) nicht vorstellbar, dem Tennō Aug in Aug gegenüber zu treten, geschweige denn, ihn zu berühren. Das hat sich ‒ ein wenig! ‒ geändert. Aber noch Wesentlicheres hat sich getan. Seit der Thronbesteigung des gegenwärtigen Tennō, Akihito, lässt sich fast von einer Revolution der Rolle des Tennō sprechen, und vieles davon empört Teile der japanischen Gesellschaft erheblich.

Volker Stanzel geht, unter Einbeziehung auch persönlicher Erlebnisse, der Frage nach, welche Bedeutung der Tennō für die japanische Gesellschaft heute hat, und ob seine Rolle sich in Zukunft noch weiter verändern wird.

Dr. Volker Stanzel studierte Japanologie, Sinologie und Politische Wissenschaft an der Universität Frankfurt und von 1972-1975 an der Universität Kyoto. 1980, ein Jahr nach dem Eintritt in den Auswärtigen Dienst, promovierte er an der Universität Köln. Es folgten u.a. Stationen in Rom, Tokyo (1982-85, Presse und Politik), Budapest (1985, KSZE-Kulturforum), Aden (1985-87, Geschäftsträger an der Dt. Botschaft), Peking (1990-93, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Washington, Peking (2004-07 als Botschafter). 2007-09 war er Politischer Direktor im AA, von 2009 bis 2013 Botschafter in Japan. In Kürze erscheinen seine Ausführungen zu diesem Thema schriftlich als OAG-Taschenbuch Nr. 103 unter dem Titel: „Aus der Zeit gefallen. Der Tenno im 21. Jahrhundert“.