Montag, 12. September 2016, 18:30–20:00 Terada Zushonosuke Katsuhiro: „Yoroi – Japanische Rüstungen“

Das Siebold-Seminar ist eine Veranstaltung in japanischer Sprache zum Wirken Philipp Franz von Siebolds, die sich sowohl an Forscher als auch an interessierte Laien richtet. Auch in diesem Jahr tragen verschiedene Referenten aus ihren aktuellen Arbeiten vor. Durch den besonderen geschichtlichen und sprachlichen Hintergrund und den Reichtum an Primärquellen biete sich das Seminar auch als Japanischkurs für Fortgeschrittene an.

In diesem Monat wird Herr Terada Zushonosuke Katsuhiro, Vorsitzender des Verbands zur Erhaltung alter Schutztruppen des Kawagoe Klans, einen Vortrag halten zum Thema:

Yoroi – Japanische Rüstungen“

Otto Kümmel schrieb 1911 in seinem Buch Das Kunstgewerbe in Japan über Rüstungen (S. 95):

„Denn gerade die größte Eigenschaft der japanischen Gerätekunst, den vollendet schönen Ausdruck des Zweckes, sucht man in den Werken des japanischen Plattners vergebens. Sie sind durchaus zweckmäßig, von untadeliger Technik, oft von größter Schönheit der Einzelheiten und der farbigen Gesamtwirkung, aber sie machen aus dem Stahlkleide des Ritters, das unsere Spätgotik z.B. zu höchster künstlerischer Vollkommenheit ausbildet, eine groteske, fast lächerliche Fratze. Diese Grundverschiedenheit der Formen erklärt sich sicherlich zunächst aus der Verschiedenheit der technischen Absichten.“

Nach Auflösung des Feudalstaats hatten Siebolds Söhne, Alexander und Heinrich, Waffen und Rüstungen als Kunstobjekte an verschiedene Museen und Institute verschenkt oder im Auftrag vermittelt. Besonders die zentralen Aktivitäten Alexanders als „japanischer Beamter“ waren dahin gerichtet, Japan politisch und wirtschaftlich gegenüber den ausländischen Großmächten Anerkennung zu schaffen. Offiziell und privat sammelte er alte und neue Kunstgegenstände zunächst für die Teilnahme an den Weltausstellungen in Wien 1873 und Paris 1878. Nach der Ausstellung in Wien verteilte er die Gegenstände großzügig an verschiedene europäische Museen wie Berlin, Wien, Kopenhagen, Würzburg, Darmstadt, Leipzig u.a.m.

Herr Terada ist ein anerkannter Experte, Restaurator und Forscher auf dem Gebiet „japanische Waffen und Rüstungen“. In seinem Vortrag wird er auch die Museumsstücke anhand von Fotos fachmännisch kommentieren und den Teilnehmern erlauben, die von ihm mitgebrachten Rüstungen „handfest“ zu betrachten.


「・・・日本の鎧には、日本工芸の最も大きな特長である、完結した装飾美そのものは見られない。日本の鎧は徹頭徹尾、用に徹しており、非の打ちどころのない技術に裏付けられ、しばしば、個々の部材及び色彩の全体効果の高度な美に支えられている、それでも、武士のための鉄の着衣なのだ。私たちの後期ゴシック時代の甲冑は、たとへ、最高の美術的な完成度に達していても、グロテスクな、ほぼ一笑に付される道化だ。基本的な違いは、戦闘技術からくる目的の違いから解明される。」 (O. Kuemmel:日本の工芸、1911)

明治維新後、シーボルトの息子、アレキサンダーとハインリッヒは武器および武具を美術品として、ヨーロッパの美術館や機関に贈呈あるいは、要請により仲介しています。アレキサンダーの „お雇い“ としての主たる役割は、列国に対し日本を認識させることにありました。まず、ウィーン万博(1873)、パリ万博(1878)参加に向けて、新旧の美術品を公式あるいは非公式に収集しました。特に、ウィーン万博後、出品物を気前よく多くの美術館に、たとへば、ベルリン、ウィーン、コペンハーゲン、ウュルツブルク、ダルムシュタット、などに提供しました。
講師の寺田氏は、鎧の修復と製作に携わり、同時に研究者であり、著名なエキスパートであります。鎧を搬入し、参加者の鑑賞に供します。