Mittwoch, 4. März 2015, 18:30–20:00 Buchvorstellung und Lesung von Carsten Germis

Auslandskorrespondenten schreiben üblicherweise über ihr Gastland Sachbücher.
FAZ-Korrespondent Carsten Germis, dessen Zeit in Japan nach 5 Jahren im März zu Ende geht, hat sich dem Land zum Abschied über einen Kriminalroman genähert, Sayonara, Bulle.
Wie schlägt sich ein Provinzbulle aus der niedersächsischen Kleinstadt Peine in der japanischen Mega-Metropole Tokyo?

Aufregend ist das Leben von Bernie Ahlweg in Peine nicht gerade.
Mitte 50, leicht übergewichtig und geschieden, schiebt der Provinzpolizist bei der Kripo eine ruhige Kugel.
Der Höhepunkt der Woche: die Skatrunde im „Härcke-Eck“. Bis sein neuer Chef die Bombe platzen lässt: Zwecks Fortbildung soll Bernie für ein Jahr nach Japan.
Tokyo statt Peine, das stellt den sturen Niedersachsen vor ungeahnte Herausforderungen.
Die strengen Regeln der japanischen Kultur lassen ihn immer wieder in Fettnäpfchen stolpern. Und Bernie ist in Tokyo ebenso wenig erwünscht wie zuhause.
Polizeikommissarin Yoko Fukuda hat es bald satt, sein Kindermädchen zu spielen.
Als Bernie sich sogar mit den Yakuza ‒ so werden die japanischen Mafiosi genannt ‒ anlegt, scheint das Maß voll zu sein …

Carsten Germis kam 2001 zur FAZ, wo er unter anderem die Sonntagszeitung mit aufbaute und jahrelang über Wirtschaft, Finanzen und die Sozialpolitik aus Berlin berichtete.
Seine Liebe zu Japan entstammt aus der Lektüre japanischer Kriminalromane.
Seit 2010 berichtet er für die FAZ aus Tokyo, zunächst über die Wirtschaft und Unternehmen des Landes und seit 2012 zusätzlich auch über die Politik Japans.