Mittwoch, 20. April 2016, 18:30–20:00 Dr. Gerhard Dillmann: „Japanischlernen und moderne Sprachlernmethoden – Einblicke in die Systematik und Methodik des LSI-Japonicum“

Sie haben Interesse an der japanischen Kana-Silbenschrift, können sich aber einzelne Zeichen, insbesondere bei den Katakana, partout nicht merken? Sie finden die japanischen Bildschriftzeichen, die Kanji, im Prinzip faszinierend, stehen aber komplexeren Zeichen mit ihren oft so vielen kleinen Strichen ziemlich ratlos gegenüber? Vielleicht haben Sie aber auch bereits einige Grundformen der japanischen Grammatik gelernt, kommen aber nicht gut zurecht, wenn es darum geht, sich mit dem, was Sie sagen wollen, situationsadäquat auszudrücken. Oder Sie merken, dass mit Ihrer japanischen Aussprache irgendetwas nicht stimmt, kriegen aber klanglich und rhythmisch den Dreh, so sehr Sie sich auch bemühen, nicht so richtig raus.

Für all diese Fragen gibt es Hilfsmittel und Lernmethoden. In seinem Vortrag stellt der Referent die konkrete Unterrichtspraxis am LSI-Japonicum in Bochum vor, mit Einblicken in die methodischen Grundlagen wie TPR, verbo-tonale Methode, Gestikalisierung und farbkategoriale Darstellung von grammatischen Strukturen, ganzheitliche Textrezeption und -adaption sowie die situations-funktionale Methode, für den Bereich der Schrift außerdem die Technik der Bildassoziationen (Kana) und der Graphemstrukturanalyse (Kanji).

Das Japonicum ist die japanische Abteilung des „Landesspracheninstituts in der Ruhr-Universität Bochum“, eines seit 2007 in die Ruhr-Universität Bochum integrierten, vormals landeseigenen Instituts des Landes NRW, das von seinem Gründungsauftrag her auf hochintensive Präsenzkurse in Kleingruppen spezialisiert ist, wobei grundsätzlich nur mit selbst entwickelten institutseigenen Unterrichtsmaterialien gearbeitet wird. Seit 2002 finden auch regelmäßig Kurse des LSI-Japonicum in Tokyo statt, und zwar in Kooperation mit der DIHK-Japan in den Räumlichkeiten der Kammer.

Dr. Gerhard Dillmann begann seine Tätigkeit am LSI-Japonicum 1990, nach philologisch-linguistischer und fremdsprachendidaktischer Ausbildung und vorübergehender Tätigkeit als DAAD-Lektor 1985-1989 an der Staatlichen Universität Hiroshima. Er leitet das Institut seit 2014.